Blind Booking: Das Blind Date mit dem Urlaubsort

Blind Booking: Urlaub zum Schnäppchenpreis

Blind Booking ist ein Trend aus den USA und verspricht günstige Urlaubsschnäppchen. Um für Preise weit unter dem Normalpreis zu fliegen, bucht der Kunde blind einen Flug. Er kann lediglich den Zeitpunkt der Reise sowie eine Kategorie wie Sonne und Strand, Party oder Sightseeing auswählen. Wohin die Reise aber genau geht, wird erst verraten, wenn die Flüge gebucht sind. Zusätzlich können Hotels und Mietwagen dazu gebucht werden.

Die günstigen Preise für die Flugtickets kommen dadurch zustande, weil die Airlines nicht belegte Plätze auffüllen.

Blind Booking bei Eurowings

Die Lufthansa-Tochter Eurowings (ehemals Germanwings) bietet Blind Booking in neun Kategorien an. Dazu zählen Sonne & Strand, Gay-friendly, Party, Kultur, Schnee & Ski, Wandern & Natur, Europa Mix, Metropolen sowie Shopping. Angeboten werden die Flüge ab 33 Euro. Für die Kategorie Sonne & Strand zahlt der Reisende mindestens 49,99 Euro.  

Die Ziele beschränken sich auf Europa. Gegen einen Aufpreis von 5 Euro hat der Reisende die Chance, bestimmte Urlaubsziele aus dem Ziel-Pool auszuschließen. Direkt nach Abschluss der Buchung bekommt der Blind Booker sein Urlaubsziel mitgeteilt.  

​Der Mindestaufenthalt am jeweiligen Urlaubsort beträgt 18 Stunden. Blind-Booking-Flüge können bis zu 45 Tage im Voraus gebucht werden. Zusätzlich kann ein Hotel und ein Mietwagen dazu reserviert werden. Passende Angebote können direkt bei den Eurowings-Partnern Booking.com, Sixt und Avis gebucht werden.

Die Blind-Booking-Angebote von Eurowings gelten für die Flughäfen Köln-Bonn, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Stuttgart, München, Berlin-Tegel und Wien. Aber nicht bei jedem Flughafen kann jede Kategorie gebucht werden.

Auf Zusatzkosten achten

Aufpassen sollten Blind Booker vor Zusatzkosten. Zu den 66 Euro für den Hin- und Rückflug kommen mitunter einige Zusatzkosten. Eurowings erlaubt Passagieren die kostenlose Mitnahme eines Handgepäcks bis 8 kg. Weitere Gepäckstücke bis zu 23 kg kosten 15 Euro pro Flug. Koffer bis 32 kg schlagen mit 65 Euro zu Buche. Wer also einen Kurztrip plant, sollte versuchen, sich auf sein Handgepäck zu beschränken. Wer zu zweit fliegt, kann sich auch einen Koffer teilen und sich somit die Gebühr für ein zweites Gepäckstück sparen.  

Weitere Kosten entstehen für eine Sitzplatzreservierung (8 Euro) oder für die Nutzung bestimmter Zahlungsarten. Wer per Rechnung, Paypal , Gutschein oder Kreditkarte zahlt, muss noch einmal 10 Euro oben drauf legen. Lediglich das Zahlen per Lastschrift ist kostenlos.

Surprise von Lufthansa

Bei der Lufthansa nennt sich das Blind-Booking-Angebot Surprise. Gewählt werden kann zwischen neun Kategorien. Dazu zählen Bromance, Party, Metropolen, Sightseeing & Kultur, Natur, Romantik, Shopping, Ski &Wintersport sowie Strand & Sonne. Die Ziele in Europa werden ab 89 Euro angeflogen. Als Startflughäfen stehen Frankfurt am Main und München zur Auswahl.

Hotel Blind Booking mit Hotwire

Mit Blind Booking können nicht nur Flüge, sondern auch Hotels gebucht werden. Über Hotwire, eine amerikanische Tochter von Expedia, können Hotelzimmer bis zu 60 Prozent günstiger gebucht werden. Bei der Buchung des Überraschungshotelzimmers muss lediglich der gewünschte Reisezeitraum angegeben werden. Alle an dem Datum verfügbaren Hotels werden auf einer Karte angezeigt. So weiß der Reisende zwar nicht, in welchem Hotel er wohnt, aber er kennt schon mal das Viertel, in dem es liegt.

Tipps und Tricks

Blind Booking bedeutet auch Nervenkitzel. Wer jedoch nicht hundert Prozent ins Dunkle buchen möchte, sollte – wie bereits oben beschrieben – von der kostenpflichtigen Filterfunktion Gebrauch machen. Dort können unerwünschte Urlaubsziele aus dem Pool herausgenommen werden.  

Tipp: Wer bestimmte Ziele ausschließen möchte, ohne dafür extra zu bezahlen, sollte sich die Abfluglisten des gewünschten Startflughafens anschauen. Bestimmte Ziele werden auch nur an bestimmten Wochentagen angeflogen. Wer beispielsweise Barcelona als Reiseziel ausschließen möchte, das Montags und Dienstags angeflogen wird, sollte sein Wunschdatum auf einen anderen Wochentag setzen. Das gilt natürlich auch anders herum. Wer gerne nach Barcelona fliegen würde, wählt dann die entsprechenden Tage aus. Somit steigt zumindest die Wahrscheinlichkeit.

Wichtig zu wissen ist, dass sich Blind-Booking-Flüge in der Regel gar nicht oder nicht ohne weitere Kosten stornieren lassen. Der Grund: Die Last-Minute-Angebote fallen nicht unter das Fernabsatzgesetz. Auch das Verschieben, Umschreiben oder Ändern der Reise geht nur gegen einen hohen Aufpreis. Sollte es während der Reise zu gravierenden Mängeln kommen, hat der Reisende jedoch das Recht auf Entschädigung.

Fazit

Blind Booking ist eine flexible und spontane Art zu reisen – inklusive Überraschungseffekt. Wer sich auf dieses Abenteuer einlässt und zusätzliche Kosten weitestgehend vermeidet, kann zu einem Preis fliegen, der deutlich unter dem Normalpreis liegt.