Die gefährlichsten Flughäfen und Landebahnen der Welt
Risiko Flughafen: Hier brauchen Sie gute Nerven!
Mit dem Flugzeug zu fliegen ist nicht jedermanns Sache. Der ein oder andere Passagier hat bei Start oder Landung schon mal mit einem flauen Gefühl im Magen zu kämpfen. Es gibt Flughäfen, da dürfte dieses flaue Gefühl aber auch jene treffen, die sonst keinerlei Flugangst verspüren – Piloten mit eingeschlossen.
Auf diesen Landebahnen haben selbst die Piloten Angst
Manche Start- und Landebahnen liegen inmitten steiler Bergmassive, auf Inseln, die an steilen Klippen enden oder direkt in der Stadt. Da ist viel Feingefühl, Geschick und vor allem schnelles Gasgeben beziehungsweise Bremsen gefragt.
Europa
Achtung vor kreuzenden Autos: Gibraltar Airport, Gibraltar
Das britische Überseegebiet Gibraltar misst gerade einmal eine Fläche von 6,5 Quadratkilometern. Der Platz ist also begrenzt. Dennoch musste irgendwann ein Flughafen her. Das Resultat: Die Start- und Landebahn des Flughafens kreuzt die Winston Churchill Avenue – die einzige Straße, die nach Spanien führt. Geregelt wird der Verkehr wie bei einem Bahnübergang. Startet oder landet ein Flugzeug, wird die Straße gesperrt. Solch eine Kreuzung ist weltweit einzigartig.
James Bond lässt grüßen: Flugplatz Courchevel, Frankreich
Der Flughafen im französischen Skigebiet Courchevel gehört zu den gefährlichsten und außergewöhnlichsten Flugplätzen weltweit. Zum einen liegt der Flughafen in 2000 Metern Höhe inmitten der französischen Alpen. Zum anderen misst die Start- und Landebahn gerade einmal 537 Meter und ist dazu noch ungewöhnlich steil. Die Flugzeuge müssen hangaufwärts landen und hangabwärts starten. Der Flughafen wird nur noch von Privatjets genutzt. Für Linienflugzeuge ist Courchevel zu gefährlich. Da wundert es keinen, dass der Flugplatz bereits zweimal Schauplatz in einem James-Bond-Film war.
Wackelige Landung auf der Blumeninsel: Funchal Airport Madeira, Portugal
Piloten, die auf der portugiesischen Blumeninsel Madeira landen wollen, brauchen eine spezielle Ausbildung. Der Grund: Die Landebahn liegt auf einer Steilküste, die ins Meer abfällt. Zugleich müssen die Piloten Fallwinde ausgleichen und eine scharfe Rechtskurve fliegen. Immerhin müssen die Piloten nicht mehr mit einer zu kurzen Landebahn kämpfen. Im Jahr 2000 wurde diese von 1781 Metern auf 2777 Meter verlängert. Diese Verlängerung wurde über eine Bucht mit einem aufwändigen Stützenbauwerk realisiert. Die Kosten dafür betrugen 520 Millionen Euro.
Eine enge Sache: Airport Isafjördur, Island
Der isländische Airport Isafjördur liegt inmitten eines Fjords. Daher muss der Pilot vor der Landung eine enge Kurve fliegen, um die 1400 Meter lange Start- und Landebahn zu treffen. Erschwerend hinzu kommen widrige Wetterverhältnisse. Vor allem mit Nebel ist häufig zu rechnen.
Berge, Wasser und eine Hauptstraße: Ioannis Kapodistrias Flughafen Korfu, Griechenland
Der Ioannis Kapodistrias Flughafen auf der Insel Korfu bietet alles, was man als Pilot (und wohl auch als Passagier) nicht unbedingt braucht. Eingeschlossen zwischen zwei Hügeln, das Meer auf der einen sowie der See Halikiopoulou auf der anderen Seite. Zusätzlich verläuft direkt hinter der Start- und Landebahn eine Hauptstraße. Bei Starts und Landungen wird der Verkehr dann über Ampeln gestoppt.
Nachtanken ist nicht: Skiathos Island National Airport, Griechenland
Und noch eine griechische Insel. Der Skiathos Island National Airport ist nicht weniger gefährlich als der Flughafen auf Korfu. Die Landebahn, die auch von großen Maschinen genutzt wird, ist an beiden Seiten vom Meer begrenzt. Zudem verfügt der Flughafen nicht über ein Instrumentenlandesystem – die Piloten müssen auf Sicht fliegen. Doch damit nicht genug. Auch das Nachtanken der Flieger ist hier nicht möglich.
Von Bergen gesäumt: Flughafen Innsbruck Kranebitten, Österreich
Piloten, die den Flughafen von Innsbruck ansteuern wollen, benötigen eine Sonderausbildung. Die Start- und Landebahn ist von Bergen umgeben. Das heißt, beim Start müssen die Piloten schnell an Höhe gewinnen, bei der Landung ist eine hohe Präzision nötig. Hinter Wien und Salzburg ist Innsbruck der drittgrößte Flughafen Österreichs.
Die geflutete Landebahn: Airport Barra, Schottland
Der Flughafen auf der schottischen Insel Barra besteht aus einer großen flachen Bucht. Die Startbahn ist demnach eine Piste aus Sand, die bei Flut vom Wasser des Nordatlantiks überspült wird. Das Tückische: Die Piste bietet jedes Mal neue erschwerte Voraussetzungen – je nachdem wie die Gezeiten die sandige Bucht hinterlassen haben.
Asien
Schönwetter-Flughafen in luftiger Höhe: Paro Airport in Bhutan, Südasien
Der einzige internationale Flughafen von Bhutan liegt in 2236 Metern Höhe. Trotz der Höhe befindet sich der Flughafen in einem tiefen Tal. Daher sind Starts und Landungen nur bei optimalen Wetterverhältnissen möglich. Zudem dürfen nur erfahrene Piloten dort landen, da der Anflug als sehr schwierig eingestuft wird. Dafür wurde die Landebahn 1990 von 1400 Metern auf rund 2000 Meter verlängert.
Das Tor zum Mount Everest: Tenzing Hillary Airport in Lukla, Nepal
Wer den Mount Everest besteigen möchte, kommt an dem Tenzing Hillary Airport in Lukla nicht vorbei. Die Landung auf der gerade einmal 527 Meter langen Piste, die am Ende 600 Meter in die Tiefe geht, dürfte für den ein oder anderen Kletter-Touristen der erste Nervenkitzel sein. Zudem hat das Rollfeld eine Hangneigung von rund 12 Prozent. Doch das ist nicht alles: Es gibt nur eine gemeinsame Start- und Landebahn, auf der Starts und Landungen im Abstand von wenigen Minuten erfolgen. Dadurch müssen startende Flugzeuge zunächst auf einer tieferen Flughöhe bleiben, um dem landenden Flugzeug mit etwas Höhenabstand in Gegenrichtung zu begegnen.
Meer, Meer und noch mehr Meer: Malé International Airport Hulhulé, Malediven
Der Malé International Airport liegt auf der künstlichen Insel Hulhulé – und füllt diese komplett aus. Die Landebahn ist an allen Seiten von türkisblauem Wasser umgeben. Zwar ist sie komfortable 3000 Meter lang. Aber es gibt keine Sicherheitszone. Das heißt: Verbremst sich ein Pilot, landet das Flugzeug im Indischen Ozean.
Nord-Amerika
Inmitten hoher Berge: Toncontin International Airport in Tegucigalpa, Honduras
Der internationale Flughafen der Hauptstadt Honduras liegt in 1000 Metern Höhe und ist von hohen Bergen umgeben. Daher muss die Start- und Landebahn in einem etwas steileren Winkel angeflogen werden.
Flugverbotszonen am Flughafen: Reagan National Airport in Washington, D.C., USA
Der Reagan National Airport in Washington, D.C . ist nicht nur zentral gelegen, sondern auch von zwei Flugverbotszonen umgeben. Für Piloten bedeutet das: Sie müssen bei der Landung sensible Gebäude wie das Pentagon und das CIA-Hauptquartier meiden. Beim Start gilt es hingegen, schnell an Höhe zu gewinnen, um nicht das Weiße Haus zu streifen.
Vorsicht, Gegenverkehr: John F. Kennedy International Airport in New York, USA
Der John F. Kennedy International Airport in New York ist wahrlich eine Herausforderung für Piloten. Der Grund: Er liegt zwischen zwei anderen Flughäfen. Die Piloten müssen auf Flugzeuge der anderen Flughäfen La Guardia und Newark achten. Um die Landebahn 13L anfliegen zu dürfen, müssen die Piloten 1500 Fuß Abstand und eine Sicht von fünf Meilen haben.
Mittel-Amerika
Der Flughafen, der gar nicht existieren sollte: Juancho E. Yrausquin Airport auf Saba, Karibik
Auf Saba sollte eigentlich kein Flughafen gebaut werden. Es gab einfach keinen passenden Ort, jeder vorgeschlagene Platz wurde als zu gefährlich eingestuft. Doch eines Tages landete der Bürgermeister von St. Barth mit seinem Privatflugzeug auf einem Berg. Nach dem Motto: Wenn einer das schafft, schaffen es auch andere, wurde dort kurzerhand der neue Flughafen errichtet. Die Start- und Landebahn ist in der Tat eine Herausforderung. An beiden Enden geht es direkt ins Meer und an einer Seite ragen Berge steil hinauf.
Surfen gegen den Turbinenstrahl: Princess Juliana International auf St. Maarten, Karibik
Wer sich an den Strand vor dem Princess Juliana Airport auf St. Maarten legt, sucht sicherlich alles, außer Ruhe und Entspannung. Bei der Landung fliegen die großen Maschinen nur wenige Meter über den Köpfen der Urlauber hinweg. Doch noch beliebter sind die Starts der Jumbojets. Beim sogenannten „Zaunsurfen“ klammern sich die Tapferen und Bekloppten an den Flughafenzaun und versuchen, gegen die Energie der Turbinenstrahlen anzukämpfen. Dieser „Sport“ ist nicht ungefährlich. Die Zaunsurfer können durch Steine und Sand, die beim Start vom Flugzeug aufgewirbelt werden, lebensgefährlich verletzt werden.
Traumhaft schön gelegen – zwischen Bergen und Meer: Gustav 3 Airport auf St. Barth, Karibik
Ja, in der Karibik scheint man ein Faible für spektakulär gelegene Flughäfen zu haben. Auch der Gustav 3 Airport auf St. Barth gehört dazu. Die Start- und Landebahn liegt traumhaft schön eingebettet zwischen Bergen und Meer. Das wäre auch gar kein Problem, wenn die Piste nicht nur 640 Meter lang wäre. Aber: Die meisten Besucher dieser Insel gehören zu den reicheren Menschen und können sich einen guten privaten Piloten leisten, der das Flugzeug sicher landet.
Süd-Amerika
Landen zwischen Fußballplatz und Wohnsiedlung: Congonhas Airport in Sao Paulo, Brasilien
Der Congonhas Flughafen von Sao Paulo liegt inmitten von dicht bebauten Wohnhäusern. Das war jedoch nicht immer so. Im Jahr 1936, als der Flughafen eröffnet wurde, war Sao Paulo noch eine kleine Stadt. In den darauffolgenden Jahren wurden aufgrund der stetig wachsenden Bevölkerung immer mehr Häuser auch rund um den Flughafen aufgebaut. Mittlerweile wird der Congonhas Airport nur noch für Inlandsflüge genutzt. Alle anderen Flieger nutzen den internationalen Flughafen außerhalb der Stadt.