FKK im Länderüberblick

Ganz nackt oder „oben ohne“

Die Freikörperkultur (FKK) steht für die gemeinschaftliche Nacktheit im Freien oder in Gebäuden wie Sauna, Schwimmbad oder Clubraum. In vielen Teilen der Welt – vor allem in muslimischen Ländern – ist es ein Affront, zu viel Haut in der Öffentlichkeit zu zeigen. Teilweise ist das Nacktsein in der Öffentlichkeit sogar strafbar. Neben Geldstrafen sind in manchen Ländern auch Haftstrafen möglich.

Europa gilt hingegen als liberalste Region in der Welt, wenn es ums Nacktbaden geht. Zumindest droht keine Gefängnisstrafe, wenn man nackt badet. Bis auf regionale Einschränkungen ist vor allem oben ohne in nahezu jedem europäischen Land erlaubt oder zumindest geduldet. Dennoch gibt es auch hier von Land zu Land Unterschiede und Gesetze, an die man sich halten sollte.

FKK-Paradies

Bulgarien

In Bulgarien gibt es vor allem in den Touristenregionen einige FKK-Strände. Oben ohne ist in Touristengebieten weit verbreitet.

Dänemark

Dänemark gilt als Paradies für Anhänger der Freikörperkultur. Es gibt viele Strände, die ausschließlich für Nacktbader gedacht sind. In Dänemark ist FKK mittlerweile so weit verbreitet, dass es extra Beschilderungen für Textilstrände gibt.

Deutschland

An FKK-Stränden ist Nacktbaden erlaubt. Offizielle und etablierte FKK-Strände findet man vor allem an den östlichen Stränden der Ostsee. Auf den Inseln Rügen oder Usedom wechseln sich Textilstrände, FKK- und Hundestrände ab. Aber auch Sylt gilt als FKK-freundlich.

Oben-ohne-Baden ist eigentlich an jedem Strand möglich – sowohl am Baggersee als auch im Freibad. Auch an abgelegenen Plätzen wird es niemanden verärgern, wenn man seine Kleidung zum Baden ablegt.

Finnland

In der Regel bleibt die Nacktheit meist in der Familie oder im Freundeskreis – zum Beispiel beim gemeinsamen Saunagang. Doch auch in Finnland gibt es offizielle Nacktbadestrände. Und wer ohne Kleidung in einen abgelegenen See springt, riskiert auch nichts.

Kroatien

Neben Dänemark gilt auch Kroatien als das Paradies der Nacktbadenden in Europa. Es gibt zahlreiche offizielle FKK-Möglichkeiten. Zudem dürfen auch in einsamen Buchten die Hüllen fallen gelassen werden. Vor allem Istrien und die Inseln sind bei den Nacktbadern beliebte Ziele. Die Küste des dalmatinischen Festlands bietet hingegen weniger FKK-Gelegenheiten. Älteren Einwohner finden die Nackten zwar nicht gerade schön, aber sie tolerieren sie meistens.

Niederlande

In den Niederlanden gibt es einige FKK-Strände. An normalen Stränden wird auch oben ohne gebadet.

Norwegen

Es gibt offizielle FKK-Plätze in Norwegen. Auch an den einsamen Buchten kann man hüllenlos die Natur genießen.

Schweden

FKK-Strände gibt es an mehreren schwedischen Orten sowie an einsamen Stellen. Zudem ist oben ohne am Strand in der Regel normal.

Österreich

In Österreich gilt dasselbe wie in Deutschland: Es gibt viele FKK-Möglichkeiten – sowohl offizielle als auch inoffizielle. Zudem hat sich die Oben-ohne-Kultur an Badeseen durchgesetzt.

Australien

Auch Australien gilt als liberales Land. Nacktheit wird in ganz Australien akzeptiert. Für Nacktbader gibt es spezielle Strände und Ressorts. Auch in der Wildnis ist FKK erlaubt, solange dabei keine sexuellen Handlungen betrieben werden. Oftmals verdirbt aber die gefährliche, australische Tierwelt den Spaß am Nacktbaden.

Oben ohne erlaubt

Spanien

In der Ferienzeit ist es in Spanien ohne Probleme möglich, sich ohne Bikini-Oberteil an den Strand zu legen. Vor allem in Touristenhochburgen wie den Kanaren oder den Balearen ist das mittlerweile ein gewohnter Anblick.

Portugal

In Portugal geht es noch etwas züchtiger zu. Dennoch kann Frau auch dort an immer mehr Orten oben ohne baden. Mittlerweile gibt es sogar einige offizielle FKK-Strände. An der Algarve wird vor allem in kleinen Buchten inoffiziell nackt gebadet – was aber eigentlich verboten ist.

Frankreich

Frankreich ist ein besonderer Fall, wenn es um das Nacktbaden geht. Zum einen gilt Frankreich als liberal, wenn es um FKK geht. Es gibt dort ausgewiesene FKK-Strände  und die beiden größten FKK-Ressorts in Europas (am Cap d’Agde und das Euronat). Vor allem an der französischen Westküste wird viel nackt gebadet und das auch toleriert. Zudem ist an vielen öffentlichen Stränden (u.a. in Nizza) oben ohne überhaupt kein Problem. Andererseits gibt es Gegenden in Frankreich, wo es noch sehr konservativ zugeht. Auf Korsika zum Beispiel ist FKK bis auf wenige Ausnahmen nicht möglich. Wer an Textilstränden oben ohne badet, muss zudem noch immer mit Geldstrafen rechnen.

Italien

In Italien ist oben ohne kein Problem. Nacktbaden ist an öffentlichen Stränden hingegen ausdrücklich verboten.

Schweiz

Die rechtliche Situation unterscheidet sich in der Schweiz von Kanton zu Kanton. In manchen Kantonen wie zum Beispiel in Basel-Stadt ist Nacktbaden an öffentlichen Stränden ein geschütztes Recht  und darf nicht geahndet werden. In anderen Kantonen wie Appenzell-Innerrhoden ist Nacktbaden hingegen explizit verboten und wird mit einem Bußgeld geahndet.                

An einigen Stellen geduldet

Kanada und vor allem die USA gelten als deutlich prüder als Europa oder Australien. Öffentliche Nacktheit ist hier eher selten anzutreffen. Zwar gibt es zahlreiche einsame Plätze, wo man seine Hüllen fallen lassen kann – dann sollte man aber nicht dem Sheriff begegnen. Das könnte zu Unannehmlichkeiten führen.

Dafür gibt es aber einige offizielle Nacktbade- und Clothing-optional-Strände sowie FKK-Hotelanlagen. An Textilstränden gilt: Man muss sich bedeckt halten. Das gilt auch für das Bikinioberteil der Frau. Selbst Tangas sind mancherorts verpönt; auch kleine Kinder müssen komplette Badebekleidung tragen. Das Umziehen am Strand wird ebenfalls nicht gerne gesehen. Selbst in Saunen wird zumeist Badebekleidung oder ein umgewickeltes Handtuch getragen.

Als liberal gilt hingegen die Gegend rund um Miami. Dort sind Oben-ohne-Baden und das Tragen von Tangs möglich.  

Dominikanische Republik

In der Dominikanische Republik wird an touristischen Stränden oben ohne gebadet – auch wenn das offiziell nicht erlaubt ist. Außerhalb der touristischen Gegenden sollte das Bikinioberteil hingegen auf jeden Fall angelassen werden.

Lateinamerika

Die offiziellen Nacktbademöglichkeiten in Lateinamerika sind begrenzt. Außerhalb Brasiliens muss man zum Beispiel auf die Einheimischen achten, die mit ihrer eigenen Bademode zeigen, wie knapp der Bikini sein darf. Am Familienstrand gelten hingegen immer konservative Richtlinien. Also schön bedeckt halten.

Neuseeland

In Neuseeland sind FKK und Oben-ohne-Baden nur selten erlaubt. An abgelegenen Stränden ist das jedoch durchaus möglich.

Dort lieber nicht

Afrika

Der muslimische Norden von Afrika gilt grundsätzlich als No-go-Area für Nacktbader. FKK oder oben ohne ist gesetzlich verboten. Das gilt nicht nur für Strände, sondern auch für Hotelanlagen. Im christlich-animistischen Schwarzafrika gibt es zwar viele Ethnien, die relativ wenig Kleidung tragen. Von Europäern wird aber erwartet, dass sie sich „zivilisiert“ benehmen und nicht wie „die Wilden“ herumlaufen. Nacktbaden ist also für Touristen nicht zu empfehlen. Selbst in den Touristenorten von Kenia und Tansania ist das Sonnen und Baden ohne Bikini-Oberteil nicht möglich. Wenn es das Hotel nicht ausdrücklich erlaubt, muss mit Geldbußen oder einer Gefängnisstrafe gerechnet werden. Man sollte vorher also unbedingt das Hotelpersonal nach den Badesitten fragen. In Südafrika erregt FKK und oben ohne ebenfalls den Ärger der Öffentlichkeit und ist unter Strafe gesetzt.

Asien

Asien geht mit Nacktheit am strengsten um. Offizielle Möglichkeiten für FKK sind an einer Hand abzählbar. In den meisten asiatischen Ländern ist Nacktheit in der Öffentlichkeit verboten und wird bei Missachtung strafrechtlich verfolgt. An den meisten öffentlichen Stränden geht es sehr prüde zu. Viele Asiatinnen tragen zum Baden sogar noch T-Shirt und Shorts bis hin zur Burka.

Ausnahmen bilden Länder wie Japan oder Südkorea. Dort kann man durchaus nackt baden – aber nur in speziellen Badehäusern und nach Geschlechtern getrennt. Auch in Israel ist oben ohne an einigen Stränden möglich. Dort gibt es sogar eine israelische Nudistenvereinigung, die eventuell Plätze zum Nacktbaden empfehlen kann.

FKK-Hotspots

Die Reiseplattform Kayak hat im Sommer 2014 die zehn besten FKK-Strände und FKK-Hotels zusammengestellt. Die Daten basieren auf über 1,1 Millionen deutschsprachigen Bewertungen, die auf kayak.de abgegeben wurden.

Als deutsche FKK-Hochburgen gelten demnach die Nordseeinsel Sylt sowie die Strände an der Ostsee. In Spanien gelten Mallorca und Fuerteventura als FKK-Paradies, in Griechenland sind es die Inseln Korfu, Rhodos, Kreta und Zakynthos. In Kroatien steht Istrien bei Nudisten hoch im Kurs.

Die zehn besten FKK-Strände

Platzierung	Strand	Lage
1	Der naturbelassene Sandstrand von Kägsdorf	Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
2	Mirtiotissa Beach	Korfu, Griechenland
3	Orient Bay	französischer Teil der Insel St. Martin, Karibik
4	FKK-Abschnitt Es Margo am Strand Platja de Portals Vells	Mallorca, Spanien
5	Es Trenc	Mallorca, Spanien
6	Es Carbo	Mallorca, Spanien
7	FKK-Abschnitt am Strand Son Serra de Marina	Mallorca, Spanien
8	Platja de Muro	Mallorca, Spanien
9	FKK-Abschnitt am Lister Weststrand	Sylt, Deutschland
10	Buhne 16	Sylt, Deutschland

 

Die zehn beliebtesten FKK-Hotels

Platzierung	Strand	Lage
1	Naturist Angel Club Hotel	Rhodos, Griechenland
2	Hotel Vritomartis	Kreta, Griechenland
3	Hotel Apartments Panorama	Zakynthos, Griechenland
4	Apartments Torremar Natura	Spanisches Festland
5	Monte Marina Playa	Fuerteventura, Spanien
6	Vera Playa Club Hotel	Costa de Almería, Spanien
7	Naturist Resort Solaris	Istrien, Kroatien
8	Apartments Koversada	Vrsar, Kroatien
9	Hotel Naturplaya	Mallorca, Spanien
10	Urbanización Naturista Bahía de Vera	Andalusien, Spanien