Reisen mit Hund - Tipps & Infos
Das müssen Sie bei einer Reise mit einem Hund beachten
Mit dem vierbeinigen Freund zu verreisen ist heute problemlos möglich. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, wird der Urlaub mit Hund zu einem wunderbaren, entspannten Erlebnis für Mensch und Tier. Die wichtigsten Faktoren für eine gelungene Reise mit Hund sind eine stressfreie An- und Abreise, eine hundefreundliche Unterkunft, gute Gassi-Wege in der nahen Umgebung sowie viel Natur und Platz zum Toben für den Vierbeiner.
Ferienwohnung, Hotel und Camping mit Hund
Ein Zuhause auf Zeit, in dem Hund und Halter willkommen sind, ist die wichtigste Grundlage für einen entspannten Urlaub. Hundefreundliche Ferienwohnungen und Hotels zeichnen sich beispielsweise dadurch aus, dass das Grundstück umzäunt ist und fröhliches Bellen und Toben hier niemanden stört. Hundefreundliche Ferienwohnungen und Hotels in ganz Europa lassen sich bequem über spezielle Online-Portale heraussuchen und reservieren. (ferien-mit-hund.de)
Eine gute Wahl für Hundehalter sind auch hundefreundliche Campingplätze: oft bieten diese einen eigenen Bereich für Hunde und ihre Halter an, teilweise mit Spiel- und Trainingsgeräten oder einem Hundebad. Besonders hundefreundliche Campingplätze verlangen keinen Zuschlag für die Mitnahme eines Hundes.
Hunde-Wanderreisen
Aktive Vierbeiner und Hundehalter können ihre Energie bei einer Wanderreise loswerden. Die Arrangements sind speziell auf Hundebesitzer zugeschnitten und bieten diverse Vorteile wie ausgearbeitete Routen und Gepäcktransit von einem Hotel zum nächsten. Hund und Halter können sich so ganz auf die täglichen Wanderungen konzentrieren, die organisatorischen Aspekte übernimmt der Reiseveranstalter.
Wer mit mehreren Hunden verreist oder andere Hundehalter kennenlernen will, kann eine Gruppenreise buchen: die Gruppen mit mehreren Hunden und ihren Haltern wandern auf ausgearbeiteten Routen mit einem geschulten Führer. Je nach Angebot sind auch Trainingseinheiten in Disziplinen wie Apportieren, Clickertraining, Mantrailing o.ä. in die Reise integriert. Inzwischen gibt es Reiseanbieter, die sich eigens auf Urlaubsangebote für Hundehalter spezialisiert haben
Aktivurlaub mit Hund
Weitere Optionen für einen Aktivurlaub mit Hund sind Radreisen oder Golfreisen für Hundehalter. Insbesondere Holland bietet sich an für einen Fahrradurlaub mit Hund, da es ein gut ausgebautes Radnetz und wenig Steigungen gibt. Je nach Route kann auch ein Aufenthalt am Meer eingeplant werden.
Hundefreundliche Golfplätze gibt es in ganz Europa, besonders willkommen sind die Vierbeiner aber auf schottischen Anlagen. Auf den britischen Inseln haben (Jagd-)Hunde traditionell einen hohen Stellenwert, diese Willkommenskultur zeigt sich auch auf den Golfplätzen.
Tipps für eine hundegerechte Autoreise
Mit dem Auto zu verreisen ist praktisch, da man problemlos das nötige Zubehör für den vierbeinigen Freund mitnehmen kann. Zudem ist man mit dem eigenen Fahrzeug am Urlaubsort flexibel. Hundehalter sollten dennoch einige Hinweise für Autoreisen mit dem Hund beachten, damit An- und Abreise entspannt verlaufen. Sehr lange Autofahrten, beispielsweise von Deutschland nach Griechenland bedeuten großen Stress für den Hund und sollten nach Möglichkeit vermieden werden.
Wichtig für den Vierbeiner sind regelmäßige Pausen während der Fahrt, etwa alle 3 bis 4 Stunden in Verbindung mit einem kleinen Spaziergang. Viel Wasser anbieten, aber kein Fressen am Tag der Reise. Je nach Temperament des Hundes kann ein Beruhigungsmittel auf Naturheilmittel-Basis sinnvoll sein. Der Hund sollte keinem kontinuierlichen Luftzug im Auto ausgesetzt sein, da Hunde auf Zugluft schnell mit einer Bindehautentzündung reagieren. Niemals darf der Hund bei Hitze allein im Auto gelassen werden, durch die Sonne kann es im Fahrzeug lebensbedrohlich heiß werden!
Hunde reisen am sichersten hinter einem Trennnetz oder angegurtet auf dem Rücksitz. Für kleine Hunde eignet sich auch eine Transportbox. Mit dieser Hundebox sollte der Vierbeiner schon vor der Reise vertraut gemacht werden. Wenn der Hund die Box zuhause beispielsweise als Schlafplatz statt eines Körbchens nutzt, vermittelt ihm die Hundebox im Auto ein Gefühl von Geborgenheit.
Zugfahrt mit Hund
Bahnreisen mit Hund erfordern etwas Übung, für ängstliche oder schwache Vierbeiner ist dieses Transportmittel weniger geeignet. Zu- und aussteigende Fahrgäste verursachen viel Unruhe, hinzu kommen laute Geräusche und die unregelmäßigen Bewegungen des Zuges. Gassi gehen ist nur sehr eingeschränkt möglich, wenn der Zug eine längere Pause an einem Bahnhof macht.
Kürzere Zugreisen von einigen Stunden sind für gesunde Hunde aber problemlos machbar. Kleine Hunde bis zur Größe einer Hauskatze können gratis reisen, wenn sie in einer Transporttasche getragen werden. Für größere Vierbeiner muss der Hundehalter ein Ticket kaufen. Größere Hunde müssen im Zug außerdem einen Maulkorb tragen und angeleint sein. Für Blindenführhunde und Begleithunde von schwerbehinderten Menschen gelten Ausnahmeregelungen.
Mit dem Hund auf dem Schiff
Wer beispielsweise mit dem Auto nach Großbritannien reist, muss eine Überfahrt mit der Fähre absolvieren. Inzwischen ist die Mitnahme von Hunden auf fast allen Fähren gestattet. Allerdings sind für viele Hunde - wie auch für manche Menschen - die Schiffsbewegungen auf See unangenehm. Zumal einige Reedereien vorschreiben, dass Hunde während der Überfahrt im Auto bleiben müssen.
Flugreise mit Hund
Hundehalter müssen wissen: für den Transport von Tieren im Flugzeug gibt es keine allgemeingültigen Regeln. Jede Fluglinie hat dazu ihre eigenen Bestimmungen. Eine Recherche vor Reiseantritt ist also absolut notwendig. Einige Airlines befördern keine Kampfhunde und Rassen mit kurzem Kopf bzw. stumpfer Nase, da diese unter Stress häufig Atemprobleme bekommen. Kleinere Hunde dürfen meist mit dem Halter in die Kabine, wobei sie in einer wasserdichten Transportbox oder Tasche untergebracht sein müssen. Die Maße der Box variieren je nach Fluggesellschaft, liegen aber etwa bei 55 x 40 x 23 cm. Das zulässige Gewicht beträgt etwa 8 Kilo. Das Tier darf die Box während des Fluges nicht verlassen. Größere Hunde laufen unter Sondergepäck und werden im Frachtraum befördert. Je nach Airline kommt dabei ein privater Transportbehälter zu Einsatz oder eine Box der Fluggesellschaft.
Der Preis für das Hunde-Flugticket richtet sich nach der Größe des Tieres und der Flugzone. Der Betrag liegt zwischen 35 und 300 Euro. Blindenführhunde und Begleithunde von Behinderten dürfen in der Regel kostenlos mitreisen und mit dem Halter in die Kabine.
Hundehalter sollten sich bewusst sein, dass eine Flugreise vor allem im Frachtraum großen Stress für die Vierbeiner bedeutet. Lärm, fremde Gerüche, andere Tiere und die Trennung von der Bezugsperson bringen jeden Hund in eine Ausnahmesituation. Beruhigungsmittel können dies nicht verhindern und haben zudem häufig starke Nebenwirkungen. Ist ein Flug trotzdem nötig, sollte sich der Hund zuvor richtig austoben können und sein Geschäft verrichten, bevor die Reise beginnt.
EU-Heimtier-Ausweis
Seit dem 1. Oktober 2004 gibt es für Hunde, Katzen und Frettchen den EU-Heimtier-Ausweis. Der Pass enthält Namen und Adresse des Halters sowie Name, Rasse, Geschlecht und Geburtsdatum des Tieres. Zudem sind im Ausweis die Nummer von Mikrochip oder Tätowierung und alle Impfungen vermerkt. Urlauber mit Hund müssen den gültigen Ausweis auf Reisen mit sich führen.
Einreisebestimmungen
Vor der Reise ins Ausland sollte der Hundehalter die Einreisebestimmungen des Urlaubslandes prüfen. Wichtig: auch Länder beachten, die nur durchfahren werden oder in denen eine Zwischenlandung stattfindet! Für die Einreise mit Hund gilt grundsätzlich: alle Länder inklusive Deutschland verlangen eine gültige Tollwut-Schutzimpfung. Einige Länder verlangen darüber hinaus eine Wurmkur oder weitere Impfungen.
Einigen Hunderassen ist die Einfuhr in die Länder der Eurozone verboten. Das sind vor allem Kampfhunde wie Bullterrier, Pitbull-Terrier oder American-Staffordshire-Terrier.
Haftpflicht für Hundebesitzer
Eine private Haftpflichtversicherung kommt zwar für Schäden auf, die Kinder verursachen, nicht aber, wenn ein Hund der Verursacher ist. Hier greift eine spezielle Hundehaftpflichversicherung. Wenn der eigene Vierbeiner im Urlaub beispielsweise einen Schaden in der Ferienwohnung anrichtet, kommt die Hundehaftpflicht dafür auf. Die Versicherung greift auch, wenn der Hund einer anderen Person oder einem Tier einen Schaden zufügt.
Eine gesetzliche Pflicht zum Abschluss einer Hundehaftpflichtversicherung besteht in den Bundesländern Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. In den anderen deutschen Bundesländern gilt die Pflicht teilweise für bestimmte Hunde wie Kampfhunde. Wer regelmäßig mit seinem vierbeinigen Freund verreist, profitiert vom Schutz einer Hundehaftpflichtversicherung.